Manchmal fühlt sich alles so fucked up an. Heute ist ein Mensch von einem Pushback zurückgekommen, mit gebrochenen Rippen. Als wir mit ihm im Krankenhaus waren, haben die gemeint, um ihn behandeln zu können bräuchten sie eine Bestätigung vom Danish Refugee Council, die jetzt die Medical Care im Miral Camp machen. Um diese Bestätigung jedoch zu bekommen, bräuchte er eine Karte vom Miral Camp. Um die wiederum zu bekommen müsste er eine Stunde zu Fuss gehen, da weder Freiwillige noch die örtlichen Taxiunternehmen Menschen am Weg transportieren dürfen. Und auch wenn er dort ankäme und keine Karte vom Miral Camp hätte würde er keine bekommen, da die sagen sie wären voll. Also was tun?

Wir wissen es nicht.

Wie in so vielen Fällen. Wir wissen es nicht, oder – was noch eher zutrifft – es gibt einfach keine Lösung. Und das ist schwer zu akzeptieren. Schwer einzustecken. Sicher auch weil wir mit mitteleuropäischem Pass fast immer eine Lösung finden können, fast immer Hilfe in Anspruch nehmen können. Das löst vieles in mir aus. Wut, Ohnmachts- und nicht zuletzt auch Schuldgefühle. Die Schuld, Privilegien zu haben und im Versuch diese zu teilen zu scheitern.

Es wäre großartig wenn sich die Grenzen auflösen würden. Einfach so. Ohne Diskussion und großen Aufwand.

Das passiert aber nicht  – also come on people let’s go. Lasst uns in der Scheisse rühren und uns gemeinsam an einem Weg da raus arbeiten.

Das Miral Camp von Aussen: