update aus kladusa

Nachdem am frühen Samstagmorgen willkürlich und mit Gewalt etwa 80 Bewohner des Camp Miral durch Staatssklaven in einen Bus gedrängt wurden, fürchten sich viele, ins Camp zurückzukehren.

Die Bewohner hatten nicht die Zeit, ihre Sachen mitzunehmen.

Auf ihr Rückfragen, wohin denn die Fahrt ginge, antworteten die Uniformierten nur aggressiv mit: “You! Go go go!! Go Bus!!”

Später erfuhren wir, dass der Bus die Leute ins Camp nach Sarajevo brachte. Dort schliefen viele die erste Nacht ohne Decken, da sie nicht die Zeit hatten, diese vom Camp in Kladuša mitzubringen.

Niemand will mehr im Camp übernachten. Alle fürchten sich vor der nächsten Deportation.

Die International Organization for Migration, kurz IOM, hat mit Hilfe des Militärs und der Polizei Leute nach Sarajevo deportiert, gegen ihren Willen, frühmorgens.
Solches Vorgehen sind sich viele Migranten in Bosnien gewohnt. Sie reagieren zwar bestürzt, aber nicht mehr mit der selben Frustration wie zuvor.
Sie haben einsehen müssen, dass ihre Stimme nicht zählt und falls nötig werden sie mit Gewalt zum Schweigen gebracht.

SOS Kladuša ist nach wie vor vor Ort und arbeitet mit dem Ziel, so lange wie nötig die schwächsten zu unterstützen.

Liebe Grüsse aus Kladuša,

E