Zurueck hinter den Mauern der Festung

M:Seit Samstag sind wir nun zurueck. Wie sicher sich alles anfuehlt, wie wenig hier passiert was auch nur irgendwie bedrohlich ist. Schon erstaunlich das jetzt mit neuer Erfahrung und einer gewissen Distanz zu fuehlen. Erstaunlich das trotz der irre grossen Sicherheit in der wir Leben mit Angst Politik gemacht werden kann.

Das Gefuehl einfach gehen zu koennen, einfach in das Land gehen zu koennen in das ich moechte -ohne – Hindernisse macht mich traurig und ein grosses Schuldgefuehl draengt herein. All die tollen Menschen die ich kennengelernt habe koennen das nicht. Sie werden weitere zig male versuchen Bosnien zu verlassen, werden weitere zig Gewalterfahrungen machen muessen. Und dann – inshallah irgendwo ankommen wo es in den meisten Faellen auch nicht viel besser ist.

Die Situation grundlegend zu veraendern ist die einzige Moeglichkeit. Eine unloesbare Aufgabe, ein Spiel gegen alle Machthaber*innen, alle Profiteur*innen. Und die sind gross und stark. Macht aber nix. Steter Tropfen höhlt den Stein wie mensch so schön sagt. Und Alternative zum weitertun gibt es ja schliesslich auch keine.

Und trotz des Gefühls dass es scheissungerecht ist, dass ich hier hinter der Festungsmauer ein wunderschönes Leben habe geniesse ich gerade jeden Augenblick. Jedes Zwitschern der Vögel, jedes Kinderlachen und jeden Sonnenstrahl. Das ist, was ich tun kann.

Und nicht mehr aufhören Velika Kladusa zu spüren, zu unterstützen und für diese Menschen zu kämpfen wann und wo auch immer ich kann.